Gar-nicht-so-schlichte Ravioli di ricotta – Claudio Del Principe “A casa”

“Ist es nicht wunderbar, dass man sich zu Hause mit ganz wenig begnügen kann? Dass man frische, selbst gemachte Ravioli mit nichts als frischem, selbst gemachtem Ricotta füllen kann und dabei die größte Freude aufkommt, weil man sich ungetrübt auf diesen schlichten Geschmack konzentrieren kann.”

 

Und wieder ein neues Kochbuch. Ich kann es einfach nicht lassen. Seufz. Hierbei handelt es sich aber auch wirklich um ein ganz besonderes Exemplar: “A casa”,  von Claudio del Principe aus dem AT Verlag. Das Kochbuch begleitet den Leser durch ein ganzes Küchenjahr und ist in Tagebuchform geschrieben. Claudio del Principe ist Italiener und sogar ein Kollege – er betreibt den Blog Die anonymen Köche . Das habe ich aber erst erfahren, als ich das Buch schon zu Hause hatte. Ein toller Blog auch, by the way.

Was das Kochbuch so besonders macht ist die Mischung aus Rezepten, Wissenswertem rund ums Kochen, den tollen Fotos und vor allem: Es liest sich wie ein Roman. Ein Kurzweiliger. Ein Spannender. Ein Witziger. Normalerweise mag ich keine Kochbücher mit viel “Blabla” und Gedöns. Ich brauche Rezepte und basta. In dem Fall habe ich mich jedoch eines Besseren belehren lassen. Großartiger Stoff. Und die Rezepte sind außerdem auch nicht von schlechten Eltern. Es geht einfach ums pure Kochen. Die Gerichte klingen nicht aufwendig (auch wenn man hier nicht alle Zutaten so einfach bekommt) aber raffiniert und dauern – ganz nach meinem Geschmack – auch mal länger. Nix mit: In 10 Minuten zum 3-Gänge-Menü. Großartig.

 

 

 

“Wenn wir ernsthaft gut kochen wollen, unsere Fertigkeit in der Küche und vor allem den Geschmack unserer Gerichte verbessern möchten, sollten wir uns bewusst machen, was Zeit als Zutat alles kann: Alles.”

 

Außerdem gibt es viele Tipps und “Bauanleitungen” für dies und das. Ich werde demnächst zum Beispiel auf jeden Fall meine eigene Lievito Madre (Mutterhefe) züchten um künftig noch grandioseres Brot zu backen. Ich werde berichten. Warum die dann auch mit mir in den Urlaub fahren muss, erfahrt ihr auch in A Casa”.

Dieses Mal habe ich mich jedoch an selbst gemachtem  Ricotta versucht und damit die überhaupt nicht so schlichten Ravioli di Ricotta gezaubert. Mir war nicht bewusst, dass das so einfach geht und mich schon häufig geärgert, wenn ich keinen Ricotta gefunden habe oder keinen zu Hause hatte.

Aus 1 l Milch entstehen ca. 300 g Ricotta. Dieser kann zumindest für ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die Milch (frisch und mit etwas mehr Fett) auf max. 70 Grad erhitzen. Von der Herdplatte nehmen und entweder 2 EL Weißweinessig oder den Saft einer Zitrone zugeben und für 10 Minuten stehen lassen bis die Milch gerinnt. Mir persönlich gefällt die Variante mit Zitronensaft besser. Es schmeckt einfach nochmal viel frischer und ich mag die zitronige Note. Mit einem Schneebesen die Milch  einmal durchrühren und durch ein Mulltuch abgießen. Mit Bäckerleinen funktioniert das zum Beispiel sehr gut. Eine halbe Stunde abtropfen lassen und fertig ist die Laube.

Und jetzt geht’s erst richtig los. Allora!

Gar-nicht-so-schlichte Ravioli di ricotta

Zutaten

  • 3oo g italienisches Weißmehl Type 00 - ich habe Pasta- und Spätzlesmehl verwendet.
  • 3 Eier
  • 100 g selbstgemachter Ricotta (s.o.)
  • Butter
  • 10 frische Salbeiblätter
  • Parmeggiano, frisch gerieben
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung

  • Das Mehl sieben (war beim Pastamehl nicht nötig) und auf der Arbeitsfläche aufhäufen. Eine Mulde in die Mitte drücken und die Eier hineinschlagen. Eier mit einer Gabel verquirlen und das Mehl von außen nach innen einkneten. In Klarsichtfolie wickeln und für mind. eine halbe Stunde in den Kühlschrank. Gerne auch länger (bis 12 Stunden).
  • Dann den Teig durchkneten und auf der bemehlten Arbeitsfläche so dünn auswellen, bis der Teig durchscheint. 5 cm breite Bahnen schneiden und im 5cm Abstand einen TL Ricotta auf die Teigbahn setzen. Eine zweite Pastabahn über die Erste legen und gut andrücken. Ich habe auch teilweise mit etwas aufgepinseltem Wasser nachgeholfen. Mit einem quadratischen Raviolistempel ausstechen oder mit einem Teigrad die Ravioli in Form bringen. Schaut fast genau so schön aus. Danach für 4 min im kochenden Salzwasser garen (ca. 4 min)
  • Butter schmelzen und mit den Salbeiblättchen aromatisieren. Ravioli zugeben und bei großer Hitze kurz durchschwenken. Auf Teller verteilen und mit der restlichen Salbeibutter, dem Parmeggiano und den Blättchen garnieren. So lecker!
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Ich höre immer wieder wie aufwendig es wäre, Ravioli oder Pasta im Allgemeinen selbst zu machen. Stimmt nicht. Und der Geschmack ist einfach so viel besser. Ausprobieren bitte! Und wer möchte, kann hier auch noch mit selbst gemachtem Pesto punkten. Zu finden bei Anja, auf ihrem wunderbaren Blog “Die Frau am Grill.”

Buon appetito und mille grazie für dieses wundervolle Kochbuch, signor del Principe!

Eure Kiki

 

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