“Im Grunde ist Essen nur ein Vorwand, um Menschen zusammenzubringen, die man gern hat.”
Und wann bekommt man schon so viele Menschen an einen Tisch wie in der Weihnachtszeit? Zumindest hoffen wir das. Toi toi toi für uns alle. Mit “TOGETHER”, dem neuesten Kochbuch von Jamie Oliver von Dorling Kindersley, widmet sich der fünffache Familienvater dieses Mal Rezepten für Familie und Freunde. Denn uns allen ist mittlerweile schmerzlich bewusst, dass ein gemütliches Beisammensein mit unseren Liebsten dieser Tage nicht selbstverständlich ist. Daher ist es umso wichtiger bei einem tollen Essen gemütliche Abende miteinander zu verbringen. Auch wenn es “nur” zu Hause ist. Oder gerade WEIL es “nur” zu Hause ist.
Jamie hat die Rezepte daher einfach in verschiedene Anlässe unterteilt. Von der Brunch-Party bis zum Festtagsbraten ist alles dabei und es gibt jeweils Rezepte für Vorspeise, Hauptgang und Dessert. Gut finde ich die optisch auffällige Unterteilung was vorzubereiten und was am Tag selbst zu tun ist. Auch Kästchen mit Tipps zur Resteverwertung oder vegetarische Alternativen finden ihren Platz bei den raffinierten, aber, wie bei Jamie üblich, doch immer recht einfach umzusetzenden Rezepten. So mag ich das. Vor allem wenn viele Menschen zu bekochen sind. Da möchte man ja selbst auch noch ein wenig Zeit für seine Liebsten haben und nicht nur in der Küche stehen. Lecker klingen auch die wundervollen Cocktails am Ende des Buches. Da wird jede Familienfeier perfekt (oder erträglicher).
Da sich so langsam die Weihnachtszeit anschleicht, habe ich mir ein sehr winterliches Rezept für eine sehr edle Birnentarte ausgesucht. Optisch spektakulär – ich habe sie noch mit zusätzlichen Baisertupfen aufgepimpt – und herrlich winterlichweihnachtswürzig. So kann es bald losgehen mit dem ersten Glühwein oder dem Adventskaffee.
Zutaten
- 200 ml Holunderblütensirup
- 1 Stück Zimtstange (ca. 4 cm)
- 4 frische oder getrocknete Lorbeerblätter
- 4 Gewürznelken
- 1 große Bio-Orange
- 6 kleine reife Birnen
- 240 g weiche Butter (plus etwas für die Form)
- 150 g harte Ingwerkekse (Gingernuts)
- 200 g blanchierte Mandeln
- 200 g Rohrrohrzucker
- 2 große Eier
- 2 TL Vanillepaste oder gemahlene Vanille
- 3 EL Mehl
- 2 Eiweiß
- 100 g weißer Zucker (ich habe Lavendelzucker verwendet"
Zubereitung
- Am Vortag einen hohen Topf bereitstellen, in dem alle Birnen dicht nebeneinander Platz finden. Den Sirup und 300 ml Wasser hineingießen. Zimt, Lorbeer und Nelken hinzufügen. Mit einem Sparschäler breite Streifen Orangenschale abziehen und dazugeben und den Saft dazupressen. Die Birnen schälen und unten gerade schneiden, damit man sie gut hinstellen kann. In den Topf setzen, mit einem zusammengeknüllten Bogen Backpapier bedecken und bei mittlerer Hitze etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis sie weich sind. Herausnehmen und abkühlen lassen. Den Sud sirupartig einköcheln und ebenfalls abkühlen lassen. Alles zudecken und über Nacht kalt stellen.
- Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Eine Tarteform (ich habe eine rechteckige verwendet, es geht aber auch eine Runde mit 25 cm Durchmesser) mit losem Boden buttern. Die Ingwerkekse im Mixer fein zerbröseln, dann in kurzen Intervallen mit 40g Butter vermischen. Die Masse in die Form drücken und einen kleinen Rand formen. Mandeln im Mixer fein zerkleinern. Die restliche Butter, Zucker, Eier, Vanillepaste und Mehl hinzufügen. Glatt mixen und dann in der Form verteilen. Birnen vom Stil her aus, mit einem Zentimeter Abstand einschneiden und auffächern. Dann das Kerngehäuse entfernen. Auf die Creme setzen und mit etwas Sirup beträufeln. Die Karte etwa 50 Minuten backen, bis sie durchgegart und goldbraun ist. Falls nötig, mit Alufolie abdecken.
- Eiweiß mit Zucker unter ständigem Rühren auf 75 Grad erhitzen und in der Küchenmaschine für 20 Minuten schlagen, bis die Masse wieder kalt ist und cremigfest am Schneebesen hängt. Tuffs aufspritzen und mit dem Küchenbrenner kurz abflämmen und karamellisieren. Birnentarte in Stücke schneiden und warm oder kalt mit dem restlichen Sirup, Vanilleeis und einem Gläschen Amaretto oder Vin Santo servieren.
Die Birnentarte kam bei allen super an. Das einzige, was ich am Rezept abgeändert habe: ich habe das Kerngehäuse bei den Birnen vor dem Backen entfernt. Beim ersten Test war das eine ziemliche Knusperei und hat ziemlich genervt. Ansonsten war einfach alles “jamielike”: einfache Erklärungen mit einem raffinierten Ergebnis. So muss das! In diesem Sinne: macht es euch hyggelig und als Weihnachtsgeschenk eignet sich “TOGETHER” natürlich ebenfalls prima.
Eure Kiki.
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