Alfajores de Fermina Daza – Die Liebe in den Zeiten der Cholera

“Nütze es, solange du jung bist, und leide, soviel du kannst”, riet sie ihm, “denn diese Dinge dauern nicht ein Leben lang.”

 

“Die Liebe in den Zeiten der Cholera” von Gabriel García Márquez ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Ich habe es schon so oft gelesen und es war sofort in der engeren Auswahl für meine ersten Blogeinträge. Das Buch wurde außerdem 2007 unter der Regie von Mike Newell grandios verfilmt – was man ja nicht so häufig sagen kann. Ich erinnere mich noch an ein Sylvester, das ich bewusst alleine verbringen wollte –  mit diesem Film, einer Zigarre und kolumbianischem Rum… 

Die bittersüße Liebesgeschichte von Florentino Ariza und Fermina Daza hat ihre ganz eigene Magie und lässt einen nicht nur einmal tief aufseufzen. Die Sprache ist einfach wunderschön. Man lebt und leidet  von dem Augenblick, als Florentino zum ersten Mal Fermina erblickt und sich so absolut und für immer in sie verliebt, bis zu dem Augenblick als er ihr nach einundfünfzig Jahren, neun Monaten und vier Tagen erneut seine Liebe gesteht, beide aber zwischenzeitlich jeweils ihr eigenes Leben leben. 

 

“Kaum zu glauben, Teufel noch mal, dass man so viele Jahre lang inmitten von so viel Kleinkram und Ärger so glücklich sein kann, ohne wirklich zu wissen, ob das die Liebe ist oder nicht.”

 

 

Hach…

Die Ausgabe auf dem Foto gibt es leider nicht mehr. Das Buch ist mittlerweile bei Fischer erschienen. Meine zerlesene Ausgabe wollte ich aber trotzdem hier verwenden. Sie begleitet mich einfach schon so lange.

Der Roman spielt im kolumbianischen Cartagena, an der karibischen Küste und so ist die Küche dort auch südamerikanisch bzw. karibisch geprägt. Im Buch selbst wird des öfteren über deftige Fleischtöpfe, z.B. einem Sancocho, “einem Eintopf wie er nur aus Hofhühnern, zartknochigem Fleisch, Schweinen aus der Wühle, sowie Gemüse und Suppengrün aus den Flußdörfern in aller Ruhe zubereitet werden konnte.” Den Fleischtopf habe ich ebenfalls ausprobiert, er war aber optisch nicht wirklich eine Augenweide. Vielleicht wiederhole ich das noch zu einem späteren Zeitpunkt.

Für das heutige Rezept wurde ich jedoch an anderer Stelle inspiriert. Es ist für mich eine der Schlüsselszenen, da hier Fermina nach langer Trennung wieder auf Florentino trifft und entscheidet, dass ihr Leben eine andere Richtung einschlägt.

 

“Heute als ich Sie sah, habe ich begriffen, dass unsere Liebe nur eine Illusion war.”

 

Hier meine zerlesene dtv-Ausgabe…

 

 

Mein Rezept geht also eher in die süße Richtung und ich habe mir außerdem künstlerische Freiheiten erlaubt, da ich kolumbianische Karamellschnitten einfach nicht finden konnte. Falls jemand von euch hier ein Rezept hat: immer her damit. Ich bin bei meinen Recherchen auf eine südamerikanische Süßigkeit gestoßen: Alfajores. Die habe  ich kurzerhand in “Alfajores de Fermina Daza” umbenannt.

Das sind Doppelkekse aus Mürbteig, die mit Dulce de Leche gefüllt sind, einer karamellisierten Milchcreme aus süßer Kondensmilch und in Kokosraspeln gewälzt werden. Die südamerikanische Version der Macarons. 

Ursprünglich kommen die kleinen Zuckerbomben aus Spanien aber man findet sie in ganz Südamerika. Dulce de Leche kann man in gut sortierten Supermärkten kaufen. Man kann sie aber auch einfach selbst herstellen: Süße Kondensmilch (z.B. von Milchmädchen) in ausgekochte Gläser füllen, Deckel zu und für 2 Stunden ins Wasserbad. Kleiner Tipp: Legt unter die Gläser ein Tuch, sonst macht euch das Geklapper wahnsinnig. Das Ganze gibt auch einen hervorragenden Brotaufstrich ab und als Mitbringsel ist sie ebenfalls geeignet. Der Aufwand lohnt sich also. 

Alfajores de Fermina Daza

Alfajores de Fermina Daza

Zutaten

  • 150 g Weizenmehl
  • 150 g Speisestärke
  • Eine Prise Meersalz
  • 100 g Butter
  • 1 Ei
  • 1 Eigelb
  • 1 Prise Natron
  • 1 TL Backpulver
  • Das Mark einer Vanilleschote
  • 1 EL abgerieben Schale einer Biozitrone
  • 1 EL kubanischen Rum (am besten mit Vanillearoma)
  • Kokosraspel
  • ca. 300 g Dulce de Leche

Zubereitung

  • Die zimmerwarme Butter mit dem Zucker und der Prise Salz schaumig schlagen. Nach und nach die Eier dazugeben und weiter aufschlagen. Die Zitronenschale und das Vanillemark unterrühren. Das Mehl mit der Speisestarke, dem Natron und dem Backpulver nach und nach unterheben. Speisestärke gibt den Alfajores eine besonders "fluffige" Konsistenz und ein besonderes Bisserlebnis. Ich würde also auf keinen Fall darauf verzichten. Zum Schluss den Rum dazugeben und kneten, bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist. Diesen dann in Frischhaltefolie für mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.
  • In der Zwischenzeit den Ofen (Ober-Unterhitze) auf 175° vorheizen. Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und erneut durchkneten. Danach auf ca. 3 mm auswellen und Kreise von ca. 5 cm ausstechen. Auf ein Backblech mit Backpapier legen und auf der mittleren Schiene für ca. 12-15 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun sind.
  • Kekse abkühlen lassen und dann die Unterseite mit einem großen Klecks Dulce de Leche bestreichen und zwei Hälften zusammenkleben. Achtet darauf, dass beim Zusammendrücken die Karamellcreme leicht herausquillt. Verstreicht sie dann gleichmässig über den Rand. So halten die Kokosraspel besser. Fertig!
  • Die Menge reicht für ca. 14 Alfajores.
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Viel Spaß beim Nachbacken und: Lest das Buch – es lohnt sich.

Eure Kiki

 

 

 

 

 

 

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