Oktopus und Grünkohl mit Oliven-Sultaninen-Salsa – ANNA

Oktopus

“Beim Anblick dieser Überreste ging dem Mädchen auf, dass das Leben eine Reihe von Wartezeiten ist. Manche so kurz, dass man es gar nicht bemerkt, andere so lang, dass sie endlos erscheinen, aber ob man Geduld hat oder nicht, irgendwann ist es vorbei.”

 

“ANNA” von Niccolò Ammaniti aus dem Eisele Verlag, hat mich sehr beeindruckt. ANNA ist eine Mischung aus Dystopie, Liebesgeschichte, Coming-of-Age und insgesamt, wie ich finde, wahnsinnig sprachgewaltig. Die dreizehnjährige Anna und ihr sechsjähriger Bruder Astor sind Überlebende “der Roten”, eine Epidemie, die vier Jahre zuvor alle Erwachsenen getötet hat und die Jeden heimsucht, der die Pubertät erreicht hat. Auch ihre Mutter ist gestorben, hat ihnen aber Anweisungen und Ratschläge hinterlassen, wie sie nach ihrem Tod zurechtkommen können. Es gibt keinen Strom und nur durch Plünderungen können die Vorräte aufgestockt werden. Kinderbanden durchstreifen das Land und nur die Stärksten überleben. Doch es gibt auch Gerüchte. Gerüchte, dass die Seuche in anderen Ländern nicht gewütet hat und von der kleinen Riesin, die die Fähigkeit hat die Rote zu heilen.

Als Annas Bruder plötzlich verschwindet, macht sie sich mit Pietro und Coccolone, einem Straßenköter, der sich nach einem erbitterten Kampf Anna als neue Herrin ausgesucht hat, auf die Suche nach Astor und nach einem Weg der Roten zu entkommen.

Sprachgewaltig hatte ich schon, richtig? Zuerst dachte ich außerdem: noch eine Dystopie. Braucht es das? Aber ANNA ist so anders. Anders als bei anderen Dystopien driftet das Setting nicht ins Utopische ab. Man kann sich vorstellen, dass eine Epidemie ungeahnten Ausmaßes genau so eintreffen könnte. Und genau das macht es so beklemmend. Andererseits ist es für mich auch sehr lebensbejahend und stark.

 

“Am Ende kommt’s nicht drauf an, wie lang du lebst, sondern wie du lebst. Wenn du ein gutes Leben führst, wenn du alles auskostest, dann ist ein kurzes Leben so viel wert wie ein langes.”

 

Oktopus

 

Kulinarisch ist es insgesamt in diesem Szenario zwar eher dürftig, aber es wird viel darüber geredet, was man mal gegessen hat und nach welchen Leckereien man sich jetzt sehnt. Mein Gericht ist daher fast etwas gemein. Schon auf dem Cover erkennt man einen Kraken, der im Buch auch noch eine wichtige Rolle spielt. Aber ich liebe nun mal Oktopus, auch wenn ich ihn mir nur selten gönne, da ich diese intelligenten Tiere doch lieber beim Tauchen in freier Wildbahn beobachte. Leider schmecken sie auch wahnsinnig lecker. In einem meiner letzten Blogbeiträge habe ich NOPI von Yottam Ottolenghi vorgestellt. Dieses Rezept stammt ebenfalls aus diesem wundervollen Kochbuch.

 

Oktopus

Oktopus und Grünkohl mit Oliven-Sultaninen-Salsa

Zutaten

  • 1 Oktopus (1 - 1,5 kg)
  • 1 Stange Sellerie, in grobe Stücke geschnitten
  • 1 kleine Fenchelknolle, geputzt und in grobe Stücke geschnitten
  • 1 kleine Lauchstange, geputzt und in Scheiben geschnitten
  • 2 Tymianzweige
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 TL schwarze Pfefferkörner
  • 1 TL Koriandersamen
  • 500 ml Weißwein
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 EL Harissa, vermischt mit 1/2 TL Rosenwasser
  • 1 1/2 EL Zitronensaft
  • grobes Meersalz
  • schwarzer Pfeffer
  • Oliven-Sultaninensalsa
  • 50 g Sultaninen
  • 1 kleine rote Zwiebel, fein gewürfelt
  • 100 g entsteinte Kalamataoliven, in Ringe geschnitten
  • 1 1/EL Sherryessig
  • 1 EL Olivenöl
  • 3 Zweige Minze
  • Grünkohl
  • 3 EL Olivenöl
  • 10 g Butter
  • 1 Knoblauchzehe, in dünne Scheiben geschnitten
  • 300 g Grünkohl, von den Stängeln befreit und grob gehackt, oder eine Packung TK-Grühkohl
  • 80 ml Gemüsebrühe
  • 80 ml Weißwein

Zubereitung

  • Oktopus säubern, sofern nötig: Kauwerkzeuge entfernen, Haut so gut wie möglich abziehen und wegwerfen. Sellerie, Fenchel, Lauch, Thymian, Lorbeer, Pfefferkörner, Koriander, Weißwein und ein Teelöffel Salzen einen hohen Topf geben und 1 l Wasser zugeben. Zum Kochen bringen, dann die Temperatur auf niedrige bis mittlere Stufe reduzieren. Den Oktopus mit einer Küchenzange für etwa 5 Sekunden in das kochende Wasser tauchen und wieder herausheben. Diesen Vorgang so lange wiederholen, bis sich die Fangarme kräuseln. So vermeidet man, dass er zäh wird. Nun ganz in den Topf geben und mit Backpapier bedecken und einem Teller beschweren. Der Oktopus muss während des Kochvorgangs mit Wasser bedeckt sein. Bei mäßiger Hitze 40-50 Minuten köcheln lassen. Er sollte zart sein aber noch etwas Biss haben. Den Oktopus herausnehmend abkühlen lassen. Die Brühe und das Gemüse werden nicht mehr benötigt. Jetzt in ca. 3 cm dicke Stücke schneiden, die Fangarme bis zu 4 cm lang lassen. In einer Schüssel mit 1 EL Olivenöl und Harissa gut vermengen. Für weitere 2 Stunden oder am besten über Nacht in den Kühlschrank stellen.
  • Die Sultaninen mit 80 ml Wasser in einen kleinen Topf geben, aufkochen, vom Herd nehmen und mindestens eine Stunde quellen lassen. Gut abtropfen lassen und mit den restlichen Zutaten für die Salsa - nur nicht die Minze, die kommt zum Schluss - vermengen. Mit einer kräftigen Prise Pfeffer würzen und beiseitestellen.
  • Olivenöl und Butter in einem Topf erhitzen und den Knoblauch darin für mindestens eine Minute anschwitzen. Den Grünkohl zugeben und weiterrühren. Brühe und Weißwein angießen, mit Salz und schwarzem Pfeffer würzen und 3-4 Minuten weitergaren, bis der Kohl zusammengefallen ist. In einem Sieb abtropfen lassen und warm stellen.
  • Kurz vor dem Servieren eine Grill- oder Bratpfanne bei hoher Temperatur erhitzen. Den Oktopus im restlichen Öl wenden und in die heiße Pfanne legen. 1-2 Minuten grillen, bis er gebräunt und heiß ist. Pfanne nicht zu voll machen. Den fertigen Oktopus sofort mit Zitronensaft beträufeln.
  • Den Grünkohl in einem Servierring anrichten und mit dem Oktopus garnieren. Die Minzblätter in feine Streifen schneiden, unter die Salsa mischen und dazu reichen.
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Oktopus

 

Die Kombi aus Grünkohl, Oktopus und Salsa ist einfach der Hammer und genau das Richtige gegen eine mögliche  Weltuntergangsstimmung.

Eure Kiki

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