Maya von fitgreenmind – Das kulinarische Interview

Maya von fitgreenmind

 “Der Kaiserschmarrn von meiner Mama ist für mich das Gericht meiner Kindheit. Den gab es immer, wenn Papa nicht zum Essen da war, weil sonst die Pfannen nicht für alle gereicht hätten.”

Ich bin bekanntermaßen keine Hardcore-Veganerin. Es geht mir um Genuss und darum, neue Dinge auszuprobieren. In letzter Zeit zieht mich eine Küche immer mehr in ihren Bann – eine, die ganz ohne Tier auskommt, aber dafür umso voller Überraschungen steckt. Seit etwa anderthalb Jahren ernähre ich mich immer häufiger pflanzenbasiert und es fühlt sich einfach gut an, auch wenn es nicht immer 100% vegan ist.

Maya von fitgreenmind war einer der allerersten veganen Accounts, denen ich gefolgt bin. Weil sie es schafft, vegane Rezepte so zu machen, dass man wirklich Lust drauf bekommt – ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit ganz viel Herz und echter Energie.

Ich freue mich, dass sie dabei ist und bin sicher, dass du nach dem Lesen auch Lust hast, dem völlig unterschätzten Tofu noch eine Chance zu geben. Am besten natürlich mit Mayas aktuellem Kochbuch Plantiful cooking  von DK, aus dem ich bald auch noch ein Rezept für euch auf Lager habe. Aber erstmal: Das kulinarische Interview mit Maya Leinenbach von fitgreenmind.

Es gibt immer Geschichten hinter unseren Lieblingsgerichten. Gibt es ein Gericht oder eine Zutat, mit der du eine besondere Geschichte verbindest – vielleicht aus deiner Kindheit oder einer Reise?

Der Kaiserschmarrn von meiner Mama ist für mich das Gericht meiner Kindheit. Den gab es immer, wenn Papa nicht zum Essen da war, weil sonst die Pfannen nicht für alle gereicht hätten. 🙂 Heute machen wir den mit aufgeschlagenem Aquafaba als Eiersatz, und alle sind überrascht, wie lecker und vor allem fluffig der ist.

 

Stellen wir uns vor, du könntest mit deinem jüngeren Ich ein Dinner veranstalten. Welches deiner heutigen Rezepte würdest du kochen?

Ich glaube ich würde meinem jüngeren Ich vegane Schnitzel aus Tofu oder Seitan machen. Ich weiß noch als meine Schwester (Jahre vor mir) vegetarisch wurde, konnte ich absolut nicht verstehen, wie sie nun auf Schnitzel verzichten wird. Mein jüngeres Ich könnte ich mit einem guten veganen Schnitzel bestimmt überzeugen.

 

Du bist schon lange in der veganen Küche unterwegs. Was hat dich ursprünglich dazu inspiriert, vegan zu leben, und wie hat sich deine Ernährung seitdem entwickelt?

In der Schule musste ich ein Referat über die Auswirkungen des Konsums tierischer Produkte auf das Klima halten, und da war für mich sofort klar, dass ich mich vegan ernähren möchte. Bei uns zu Hause wurde schon immer viel pflanzlich gekocht, weil meine Schwester schon lange Vegetarierin war und wir einfach total viel Gemüse aus unserem eigenen Garten hatten. Trotzdem fand ich es anfangs schwer, vegane Rezepte zu finden. Besonders im Saarland war es eine echte Herausforderung, die richtigen Zutaten zu bekommen. Also habe ich mit meinen eigenen Rezepten auf Instagram gestartet. Heute durfte ich richtig viele unterschiedliche vegane Optionen ausprobieren, und sowohl mein Kochstil als auch meine Ernährung wurden davon beeinflusst. Tofu ist beispielsweise aus meiner Küche gar nicht wegzudenken – und mir fallen sooo viele leckere Varianten damit ein.

 

Kommen wir zu deinem Kochbuch, in dem ja sehr viel Herzblut steckt. Gibt es ein Rezept, auf das du besonders stolz bist, weil es für dich eine neue Grenze in der veganen Küche überschritten hat?

Naja, ich versuche, meine Rezepte immer recht einfach zu gestalten, sodass sie für alle geeignet sind. Dennoch gibt es ein paar Rezepte, auf die ich besonders stolz bin – zum Beispiel mein veganes Tiramisu, das wirklich fast 1:1 wie das Original schmeckt, oder meine veganen Köttbullar.

 

Was hat an der Arbeit am Kochbuch besonders viel Spaß gemacht und gab es vielleicht beim Entstehungsprozess eine besonders lustige oder spektakuläre Geschichte, die du mit uns teilen willst? Falls nicht: Was war die größte Herausforderung oder Überraschung?

Das Kapitel „Dinnerparty“ mag ich total gerne. Dort werden ganz viele verschiedene Gerichte gekocht, die thematisch und geschmacklich zusammenpassen und zum Teilen auf den Tisch gestellt werden. Es sind beispielsweise die Taco Fiesta oder eine Curry Night. Wir haben ein großes Fotoshooting über mehrere Tage gemacht, bei dem ich immer mit anderen Leuten an unterschiedlichen Orten gegessen habe, um Bilder für das Kochbuch zu machen, die die richtige Stimmung transportieren. Allerdings musste ich nicht nur alles essen, sondern auch kochen. Meine Mama hat mir dabei geholfen. Einen Tag haben wir alles vorgekocht, am nächsten Tag geshootet und dann wieder von vorne. Das war so viel Arbeit und teilweise logistisch eine richtige Herausforderung, aber ich bin echt stolz auf das Ergebnis.

 

Ich ernähre mich ja noch nicht so lange pflanzenbasiert und auch noch nicht 100% vegan: Was sind die kleinen veganen Geheimnisse, die ein Gericht von ‚okay‘ zu ‚wow‘ verwandeln? Gibt es eine Zutat oder Technik, die du einem Anfänger ans Herz legen würdest?

Die richtigen Gewürze sind in der pflanzenbasierten Küche ein absoluter Gamechanger. Ein ehemaliger Mitschüler von mir meinte mal, dass ihm Tofu gar nicht schmecken würde. Ich habe dann herausgefunden, dass er einfach nur ein bisschen Salz und Pfeffer draufmacht und das würde mir auch nicht schmecken. Mit leckeren Saucen und tollen Spices kann man da aber echt was rausholen. Für Einsteiger ist wichtig, dass man den Tofu gut auspressen muss und etwas Stärke hinzugibt, damit er auch richtig knusprig wird. Kein Hexenwerk, macht aber einen riesigen Unterschied.

 

Wenn du nur drei Zutaten in der Küche haben dürftest, die nie ausgehen, welche wären das und warum?

  1. Tofu, einfach super vielseitig und proteinreich

  2. Tahini oder Erdnussmus, die perfekte Grundlage für Dips und Dressings

  3. Frische Kräuter, die werten einfach jedes Gericht auf.

 

Für wen kochst du am liebsten und was ist dein absolutes Herzensgericht?

Für meine Familie. Da koche ich gerne meinen Butter-Tofu, denn den lieben auch meine Geschwister, die meine größten Küchenkritiker sind.

 

Vielen Dank, liebe Maya  für dieses grandiose Interview. Ich hoffe, ihr fühlt euch inspiriert, die pflanzenbasierte Küche einfach mal auszuprobieren – ohne Druck, aber mit ganz viel Genuss!
Eure Kiki

 

 

 

 

 

 

 

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