Blutorangen-Negroni-Pops – Eiscreme mal anders

“Gerüchten zufolge machen drei dieser fruchtigen Eispops einen auf die genau richtige Weise beschwipst – glücklich, aber nicht sturzbetrunken.”

 

ES IST SO HEISS. Viel mehr kann man im Moment kaum sagen oder denken. Ich würde gerne im Moment, um es mit Loriot zu sagen – “einfach nur hier sitzen” – und mich möglichst wenig bewegen. Obwohl ich erklärter Sommerfan bin. Kochen, Backen und Essen mag ich bei diesem Wetter aber eher weniger. Obwohl ich, wie der ein oder andere vielleicht gemerkt hat, erklärter Koch-, Back- und Essensfan bin. Also, was tun? Was ich eigentlich auch nicht bin: Eisfan. Eis  ist zwar ein ziemlich raffinierter Nachtisch, aber da ich mir den Zucker weitgehend abgewöhnt habe, (kein Vorsatz, hat sich so ergeben), ist mir Eis immer zu süß. Gestern habe ich dann aber, bei meinem samstäglichen Buchhandelsbesuch, ein Eisrezeptebuch entdeckt: Eiscreme mal anders aus dem DK Verlag und da waren so viele unglaublich ungewöhnliche Eissorten drin, dass ich gedacht habe: Na gut. Dann eben Eis.

Optisch hat es mich außerdem auch sofort angesprochen – alles ist einfach großartig und hochprofessionell fotografiert. Sollte man eigentlich denken bei Koch-/Rezeptebüchern? Jaa, da habe ich jedoch auch schon oft Gegenteiliges gesehen, vor allem wenn dann auch noch Papier ausgewählt wird, das zwar wunderschön ist (Naturpapier oder Ähnliches) aber die Fotos einfach grau und stumpf wirken lässt. Geht gar nicht. Der Absender, Food52 ist mir gestern nicht weiter aufgefallen, und als es mir heute auf Instagram vorgeschlagen wurde, ist auch daraus noch ein Schuh geworden. Eine DER bekanntesten Foodcommunitys. Das erklärt einiges.

Zurück zum Buch. Die Autoren sind unglaublich originell und experimentierfreudig. Gleichzeitig wirken die Rezepte aber nicht zu aufwendig und man hat sofort Lust loszulegen. Es sind sowohl Rezepte mit Eismaschine enthalten aber auch Granitas und Pops und es wird auch gleich am Anfang betont, dass man keine Profiausrüstung benötigt. Das finde ich immer sehr sympathisch. Und jetzt komme ich ins Schwärmen. Hört euch das an: Erdnussbuttereis mit Traubensauce, Chai-Tee-Granita, Feta-Eis mit schwarzem Pfeffer und – das muss ich unbedingt auch mal machen – Verbrannter-Toast-Eis. Durch die Röstaromen soll das ein wahnsinniges Geschmackserlebnis sein. Abgesehen davon gibt es jede Menge Tipps und Anleitungen für Toppings und auch ein Waffelrezept.  Klingt das gut? Oder klingt das gut?

 

 

Meine Wahl ist dann, passend zum Wochenende auf was Fruchtiges “mit Wumms” gefallen: Blutorangen-Negroni-Pops.  Negroni hat mir schon immer als Cocktail gut geschmeckt und das jetzt als Eis? Der Hammer. Dazu musste ich mir natürlich auch gleich schicke Eisförmchen kaufen. Muss ja auch gut aussehen.

In meiner Variante habe ich den Zucker noch mal reduziert und außerdem Sanbitter ergänzt. Hatte ich gerade noch zu Hause und dachte, dass das gut passen könnte.

Blutorangen-Negroni-Pops

Zutaten

  • 65g Zucker
  • 475 ml Blutorangensaft (frisch gepresst)
  • 60ml Gin
  • 60ml süßer Wermuth
  • 30ml Campari
  • 30ml Sanbitter
  • 1 TL Abrieb von 1 Bio-Orange

Zubereitung

  • 175 ml Wasser und den Zucker in eine große Schüssel (mit Ausguss) geben und verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Die restlichen Zutaten untermischen und in die Eisformen verteilen. Ab ins Gefrierfach und nach einigen Stunden die erfrischenden Pops genießen.
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Der Negroni gilt als Klassiker unter den Cocktails und ich habe mal aus Neugierde recherchiert, woher er eigentlich kommt. Und siehe da – ein Adeliger aus den 20er Jahren. In Florenz wohnte in den 20er Jahren Graf Camillo Negroni, der sich regelmäßig mit Freunden in einer Bar traf. Seinem “Americano”, auch ein Vermouth-Klassiker aus der gleichen Zeit, wollte er zusätzlich zu Campari und Vermouth noch 2cl Gin beigemischt haben. Weil sich aber der Grafen Cocktail farblich nicht von dem seiner Freunde unterscheiden ließ, auch weil die Garnitur für den Americano wie für den Negroni der gleiche ist, brachte der Bartender des Grafen Cocktail mit dem Hinweis darauf, dass dies “der Negroni” sei. Wobei es auch Gerüchte gibt, dass er bereits früher so getrunken worden ist. Wie auch immer, seine Wirkung beschreibt der Mixologe (toller Jobtitel) Paul Harrington so:

 

“Er ist ein äußerst wirksamer Aperitif, wenn unsere Wangen ein bisschen Farbe benötigen und unsere Schritte etwas vergütet werden sollen”

 

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Eure Kiki.

 

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