Asiatischer Fischauflauf – Was man von hier aus sehen kann

“Der Optiker kam dazu, er hatte eine Packung tiefgefrorenen Fischauflauf in der Hand, der genau für eine Person reichte, und Wärmepflaster für den Rücken. “Hört mal kurz zu”, sagte er. “Wenn wir etwas anschauen, kann es aus unserer Sicht verschwinden, aber wenn wir nicht versuchen, es zu sehen, kann dieses Etwas nicht verschwinden”. Versteht ihr das?”

 

 

Eine philosophische “Feel-Good-(oder-auch-mal-nicht-so-good)-Geschichte, das ist “Was man von hier aus sehen kann” von Mariana Leky. Schon wieder aus dem Dumont Verlag. Ist schon der zweite Roman in wenigen Wochen und mir fällt auf, dass ich Dumont immer gar nicht so als Belletristikverlag auf dem Schirm hatte. Mein Fehler. Tut mir leid, lieber Dumont-Verlag. Ich war mir auch bis zum Schluss nicht sicher, ob mir das Ganze zu flach ist, aber da ich auch nicht aufhören konnte zu lesen, hat das Buch für mich definitiv was. Es ist keine hohe Literatur, hat aber einen ganz eigenen Schreibstil und eine leise und sehr lakonische Art. Doch, ich mag es.

Eine skurrile Dorfgemeinschaft mit ganz eigenen Charakteren, die man allesamt sofort ins Herz schließt. Allen voran die alte Selma, die ab und an von einem Okapi träumt, einem gar wunderlichen Tier. Da weiß jeder gleich Bescheid: Wenn Selma von einem Okapi träumt, wird es innerhalb des nächsten Tages einen Todesfall geben. Da man nicht weiß, wen es trifft, kommt es in den nächsten Stunden zu mutigen Taten und Wagnissen, über die man unter normalen Bedingungen noch nicht einmal nachdenken würde.  Dieser Todesfall, der dann auch tatsächlich eintrifft,  wird das ganze Dorf  beeinflussen, und zwar für lange Zeit.  Mariana Leky zeigt, wie fein und zerbrechlich menschliches Miteinander ist, welchen Einfluss Ereignisse, Zufälle und vor allem auch die Liebe auf das Leben haben. Dass die Liebe so oft seltsame und steinige Wege geht. Da gibt es so wunderschöne Textstellen, wie:

 

“Je älter ich werde, desto mehr glaube ich, dass wir nur für dich erfunden worden sind. Und wenn es einen guten Grund gibt, erfunden zu werden, dann bist das du.”

 

Schön, nicht? Das klingt kitschiger als es tatsächlich ist, auch wenn es wahnsinnig viele Liebesgeschichten in diesem Roman gibt – unerwiderte und tragische und welche, die erst Zeit brauchen um vorbei zu sein, oder sich in das zu verwandeln, was sie letztendlich werden sollen. Eine davon ist die Liebe von Luise, Selmas Enkelin,  zu Frederik, einem buddhistischen Mönch aus Japan, dem sie im Wald begegnet und sich sogleich verliebt. Eine Liebe unter scheinbar ungünstigen Bedingungen.

 

 

“Es ist schön, dass Du da bist, dachte ich. Frederik lachte und lehnte sich zurück. “Es ist schön, dass ich da bin”, sagte er erleichtert, als sei er sich da keinesfalls sicher gewesen.”

 

Hier schließt sich der Kreis auch zum Fischauflauf. Japan – Asien – und dann ist mir mein allerliebster Fischauflauf eingefallen, den ich aus Thailand kenne: Hor mok pla. Raffiniert, ungewöhnlich aber nicht aufwendig. Wie Was man von hier aus sehen kann und fast wie ein Okapi…

 

Asiatischer Fischauflauf – Gedämpftes Fischcurry "Hor mok pla"

Asiatischer Fischauflauf –  Gedämpftes Fischcurry

Zutaten

  • 200 g Fischfiltets oder Muscheln (Bei mir Scholle und Jakobsmuscheln)
  • 1 Prise Salz
  • 1 Spritzer Limettensaft
  • 1 Prise Palmzucker oder braunen Zucker
  • 125ml Kokoscreme
  • 1 kleines Ei, leicht verschlagen
  • 6 Kaffirlimettenblätter, in feine Streifen geschnitten
  • 1-2 Bananenblätter (nicht zwingend notwendig)
  • 1 Hand voll Thai-Basilikum
  • 1 EL dicke Kokoscreme
  • ein paar lange rote Chilis, in feine Streifen geschnitten
  • Für die Currypaste:
  • 6-10 getrocknete rote Chiles, entkernt, eingeweicht und abgetropft
  • 1 große Prise Salz
  • 1 EL gehackter Galgant oder Ingwer
  • 2 EL gehacktes Zitronengras
  • 1 TL fein gehackte Kaffirlimettenschale (oder Blätter)
  • 1 TL geputzte und gehackte Korianderwurzel
  • 2 EL gehackte Schalotten
  • 3 EL gehackten Knoblauch
  • 1 TL Garnelenpaste (gabi) geröstet - muss nicht unbedingt sein.

Zubereitung

  • Zunächst die Paste zubereiten. Dafür alle Zutaten nach und nach in einen großen Mörser geben und fein zerstampfen.
  • Fisch in wenig gesalzenem und mit einem Spritzer Limettensaft gesäuertem Wasser waschen, Abtropfen lassen, trocken tupfen und klein schneiden. Die Muscheln kann man ganz lassen. Fisch (mit Muscheln) in einer Schüssel mit Fischsauce und Zucker würzen und umrühren. Es muss unbedingt Fischsauce sein. Bekommt man ja mittlerweile in jedem Asienladen. Ohne diesen speziellen Geschmack fehlt einfach was. Dann langsam und vorsichtig die Kokoscreme unterheben. Dafür könnt ihr einfach die Creme einer normalen Dose Kokosmilch abschöpfen. Reicht perfekt für die angegebene Menge. Wie bei einer Mayonnaise darf sie sich nicht absetzen. Falls doch - eiskaltes Wasser hinzufügen. 3 EL der Currypaste unterziehen. Die Mischung sollte salzig und süß sein und nach Kokos duften. Das Ei ebenfalls unterrühren und zum Schluss die Limettenblätter hinzugeben. Ein paar könnt ihr zum Garnieren aufbewahren.
  • Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ihr gebt die Bananenblätter direkt in eine Schüssel als Unterlage oder ihr bastelt euch kleine Bananenblätterkörbchen. Auf jeden Fall auf die Bananenblätter die Thaibasilikumblätter geben (es MUSS Thaibasilikum sein) und das Curry in das Gefäß löffeln. 15-30 Minuten über mässiger Hitze garen. Dafür könnt ihr einen asiatischen Dämpfkorb in einen mit Wasser gefüllten Wok stellen. Zusätzlich heißes Wasser bereitstellen, falls zu viel während des Dämpfvorgangs verdampft. Warten bis das Curry fest geworden ist. Vorsichtig herausnehmen, mit der restlichen Kokoscreme, den Limettenblättern und den Chilistreifen garnieren.
  • Dazu schmeckt Jasmin-/ oder Basmatireis.
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“Itadakimasu”oder “Tarn ahan hai aroy na!”

Eure Kiki

 

 

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